Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

30 Jahre - und kein bisschen lesemüde

Naunhof, den 12. 03. 2021

Wie so viele Kulturveranstaltungen war auch der 30. Kreisentscheid im Vorlesewettbewerb ganz anders geplant. Die Gästeliste mit ehemaligen Siegern und Jurymitgliedern war geschrieben, die kulturelle Umrahmung geplant, Flyer und Bühnendekoration versprachen etwas Besonderes. Vor allem aber bei den Machern war die Vorfreude auf das Ereignis riesengroß.

 

Normalerweise ist dieser Wettbewerb für das bewährte Entscheidungsgremium der Jury jedes Jahr Schwerstarbeit, denn durchschnittlich liegt die Beteiligung der Schulsieger/innen von Oberschulen und Gymnasien des Leipziger Landes bei über 20 Teilnehmer/innen. Üblicherweise liest jeder der Vortragenden zunächst einen vorbereiteten Text vor. Die Spreu vom Weizen trennt sich dann beim Fremdtext. Nicht selten stellte sich die Jury kontroversen Diskussionen, wer letztlich die Nase vorn hatte und als Siegerin oder Sieger aus dem Wettbewerb hervorging, um den Landkreis im nächsten Schritt beim Sachsenentscheid zu repräsentieren.

 

Leider mussten alle Ideen für dieses Jahr zurück in die Schublade und Plan B trat wie vielerorts in Kraft. Dank der technischen Möglichkeiten entfiel der Wettbewerb glücklicherweise nicht ganz. Dennoch war es in diesem Jahr nur ein kleiner Kreis an Vorleser/innen. Der aktuellen Situation und der hohen Belastung für Schüler/innen und Lehrer/innen geschuldet stellten sich immerhin sieben von ihnen der Herausforderung.

 

Mit Hilfe von Laptop, Beamer und Leinwand konnte am 27. Februar die erfahrene Jury rund um Frau Winkelmann, Frau Krause, Frau Janek, Frau Snicinski-Grimm und Herrn Grimm in der Naunhofer Stadtbibliothek den Kreisentscheid im „Kleinen“ durchführen. Sämtliche Beiträge waren per Video im Vorfeld zugesendet worden und konnten so einer nach dem anderen bewertet werden. Auf den Fremdtext musste aufgrund der Umstände verzichtet werden, was der Jury die Entscheidung keinesfalls erleichterte. Luise A. aus der 6. Klasse des Freien Gymnasiums Borsdorf ging als Siegerin aus dem Wettbewerb hervor. Sie las aus Andy Stantons „Sie sind ein schlechter Mensch, Mr. Gum“.

 

30 Jahre Kreisentscheid im Vorlesewettbewerb sind geprägt von vielen positiven Erinnerungen, Begegnungen und Erfolgen. Für die Naunhofer Stadtbibliothek als Gastgeber, Organisator und Impulsgeber in Sachen Leseförderung war und ist dieser Wettbewerb immer ein besonderer Höhepunkt im Veranstaltungsjahr.

 

Deshalb gilt ein großer Dank den vielen Unterstützern vor und hinter den Kulissen, deren Anzahl im Laufe der Jahre so groß geworden ist, dass sie nicht alle namentlich aufgeführt werden können. Schon allein die Liste der jährlichen Jurymitglieder gleicht einem „Who is who“ bedeutender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: Verleger, Schriftsteller, Kabarettisten, Kanzler, Schuldirektoren, Lehrer, Künstler, Olympiasieger, Mediziner, Banker, Buchhändler, Kulturraum- und Staatssekretäre, Politiker, Polizeidirektoren. Ebenso schillernd die Riege der Kulturschaffenden, die die Wettbewerbe zu Glanzlichtern machten.

 

Aber was wäre so ein Wettbewerb ohne die vielen fleißigen Helfer hinter den Kulissen, die mit der entsprechenden niveauvollen Umrahmung in Form von Dekoration, Präsentation und Catering jedes Jahr perfekter wurden.

 

Dass die Stadtbibliothek Naunhof diesen Wettbewerb so erfolgreich über diesen langen Zeitraum bestreiten konnte, verdankt sie vor allem dem entgegengebrachten Vertrauen durch die Stadtverwaltung und ihrer Bürgermeisterin sowie den bisherigen Bürgermeistern,  besonders aber der guten Zusammenarbeit mit der Kultur WerkStadt. Denn Vertrauen ist die Basis für Kreativität, Inspiration und Engagement und nur so konnte der Wettbewerb seine eigene Identität entwickeln.

 

 

Bild zur Meldung: 30. Vorlesewettbewerb mal anders - Die Jury beim Bewertungsprozess

Veranstaltungen